Rohstoffwelt
Aus den Rohstoffmärkten
Stand: 27.09.2024
Molkereiprodukte (weiße Linie)
Die Berichte der verschiedenen Molkereien über die Auswirkungen der Blauzungenkrankheit variieren erheblich. Es wurden uns Werte von 2% bis 3% und in Spitzenzeiten bis zu 30% genannt. Offizielle Statistiken weisen für Ende August einen Rückgang der Milchproduktion in Deutschland von 1,3% gegenüber dem Vorjahreszeitraum aus. Mit sinkenden Temperaturen nimmt auch das Ansteckungsrisiko ab, weshalb wir die niedrigeren Werte für realistischer halten. Die Preise für Spotmilch und die Fetteinheit haben sich auf hohem Niveau stabilisiert. Zu Jahresbeginn lag der durchschnittliche Milchauszahlungspreis in Deutschland bei 44,4 Cent pro Liter. Aktuell bewegen wir uns bei etwa 47 bis 48 Cent, und wir gehen davon aus, dass bis Jahresende die 50-Cent-Marke überschritten wird. Weitere Preiserhöhungen für fetthaltige Produkte wie Sahne und Schmand sind bereits absehbar.
Butter
Da weiterhin Bedarfsabdeckungen für das Herbstgeschäft erforderlich sind, sehen wir bei Butter noch keine Entspannung. Seit einigen Wochen befinden wir uns in einem Verkäufermarkt, in dem Butter nicht mehr verkauft, sondern von den Molkereien zugeteilt wird.
Schnittkäse
„Käse folgt der Butter“. Diese alte Regel wird zum Monatswechsel eindrucksvoll bestätigt. Deutsche und niederländische Käsereien erhöhen die Abgabepreise um 10% bis 15%. Dabei besteht keine Möglichkeit zur Verhandlung oder Vorratshaltung.
Eiprodukte
Die Nachfrage nach Eiern und Eiprodukten steigt saisonbedingt an. Ein spürbarer Anstieg der Eierproduktion ist jedoch bislang ausgeblieben. Dies führt dazu, dass wir die Preisforderungen der Produzenten akzeptieren müssen, um die Warenverfügbarkeit weiterhin zu gewährleisten.
Haselnüsse
Ferrero ist in den Markt eingetreten und bietet bessere Preise als die TMO, da die Geschäfte schneller abgewickelt und sofort bezahlt werden. Verkäufe auf dem freien Markt sind zurückgegangen, da Bauern, Händler und Cracker überwiegend an Ferrero verkaufen. Die Preise tendieren eher dazu, zu steigen als zu fallen.
Mandeln
Die Verschiffungszahlen für den Monat August fallen mit 168 Millionen lbs gering aus. Dies entspricht einem Rückgang von 21% im Vergleich zum Vorjahresmonat, der bei 212 Millionen lbs lag. Dennoch bleibt ein Preisrückgang aus. Die Ernteeinkünfte bei den Sorten Nonpareille und Independence liegen je nach County deutlich unter den Schätzungen. Aktuelle Hochrechnungen ergeben eine Erntemenge von 2,6 bis 2,8 Milliarden lbs. Der Ernteüberhang im Jahr 2025 wird sehr gering ausfallen, sodass nicht davon auszugehen ist, dass die Preise sinken werden.
Sonnenblumenkerne Bakery
Die Ernte schreitet voran und bringt kaum Besserung. Die Kerne sind sehr klein und nur schwer schälbar. Wir erwarten feste, leicht steigende Preise.
Sesamsaat
Schlechtes Wetter hat die zuvor positiven Ernteerwartungen in Indien und Pakistan beeinträchtigt. Dadurch wurde der Preisrückgang gestoppt und der Markt stabilisiert.
Kürbiskerne
Die Ernte in China hat begonnen und bestätigt bisher die positiven Erwartungen. Der Absatz im In- und Ausland ist jedoch schwächer, was Druck auf die Preise ausübt. Die Vorlaufzeiten sind weiterhin hoch und liegen bei mindestens 10 Wochen.
Sultaninen
Der Regen während der Trocknung im August hatte negative Auswirkungen. Die Erntemenge wird auf ca. 250.000 MT geschätzt. Bei nahezu keinem Ernteüberhang ist das nicht viel und führte zu steigenden Rohwarenpreisen. Anderen Herkunftsländer wie China und Iran zogen ebenfalls die Preise an.
Leinsaat
- Preise seitwärts.
- Die Ernte in der Ukraine hat begonnen, während Kasachstan noch weit von der Ernte entfernt ist. Das Wetter wird eine entscheidende Rolle für Menge und Qualität spielen.
- Die neue Ernte in Russland (ab ca. Oktober 2024) zeigt bisher nur ein geringes Angebot.
- China ist derzeit nicht als Käufer im Markt aktiv. Sollte China wieder in den Markt eintreten und große Mengen kaufen, werden die Preise steigen.
- Kasachstan wird sich preislich an den russischen Ursprungspreisen orientieren, die aufgrund der Zollbestimmungen voraussichtlich weiter steigen werden.
Blaumohn
Die offiziellen Zahlen zur CZ-Ernte vom tschechischen Amt zeigen, dass 10.000 Hektar mehr Mohn angebaut wurden als im Vorjahr. Der Ertrag wird daher definitiv höher ausfallen. Der Ertrag wird definitiv höher ausfallen, es werden bis zu 50% mehr erwartet.
Ananas
Die Prognosen zur Winterernte werden gespannt erwartet. Die Mengen an choice-Qualitäten können erst nach Abschluss der Ernte beziffert werden. Die Preise verharren auf hohem Niveau und die Verfügbarkeit ist knapp. Das Eintreffen der Winterernte wird frühestens ab Ende Januar 2025 erwartet. Die gestiegenen Seefrachtraten für Container aus Asien wirken sich ebenfalls auf die Preise aus.
Aprikosen, Pfirsiche und Birnen aus Südafrika
Die Situation ist unverändert. Die Mengen aus der alten Ernte sind nahezu komplett vermarktet. Lediglich bei Birnen und Pfirsichen stehen bei einzelnen Artikeln noch geringe Kontingente zur Verfügung. Trotz der Meldung über Engpässe bei Aprikosen bleibt die griechische Ware die beste Alternative zu attraktivem Preis aus der neuen Ernte.
Äpfel
Die aktuellen Rohwarenpreise für Lagerware liegen deutlich über dem Vorjahresniveau. Dieses Preisniveau wird auch für die neue Ernte erwartet. Nach der Prognosfruit-Messe in Budapest wurden die ersten Ernteschätzungen veröffentlicht. Während in Italien derzeit mit einer normalen Ernte gerechnet wird, zeichnet sich in Polen aufgrund der Frühjahrsfröste ein Rückgang von etwa 20% ab. Es wird mit 1,3 Tonnen weniger EU-Äpfeln gerechnet. Entsprechend herausfordernd wird die Rohwarensituation für die kommende Saison eingeschätzt.
Brombeeren
Der diesjährige Beginn der Brombeerernte erfolgte unter äußerst ungünstigen Bedingungen. Die trockene Frühlingsperiode hat sich bereits negativ auf die Menge und Qualität der geernteten Früchte ausgewirkt. Die Preise steigen.
Erdbeeren
Die Ernte in Polen ist abgeschlossen, und es wurde ca. 30% weniger Menge geerntet. Zusätzlich sind die Preise aus Ägypten und Marokko stark gestiegen, was zu allgemeinen Preissteigerungen auf dem Markt geführt hat.
Heidelbeeren
Die Preise aus Osteuropa steigen weiter. In der Ukraine gibt es einen Mangel an Erntehelfern. Kanada geht mit knappen Vorräten in die neue Ernte und wird voraussichtlich höhere Preise für seine Rohware verlangen.
Himbeeren
Es gibt weiterhin keine langfristigen Angebote. Die Preise aus der Ukraine steigen.
Mandarin-Orangen
Aufgrund der knappen Verfügbarkeit an Containern und hohen Verschiffungszahlen aus China (insbesondere nach Nordamerika) kommt es zu deutlich längeren Vorlaufzeiten und steigenden Frachtraten. Vereinzelt gibt es Offerten aus der Türkei für noch verfügbare Mengen aus alter Ernte. Allerdings gilt es hierbei den höheren Bruch-Anteil von 10% und leicht geschmackliche Unterschiede zu berücksichtigen. Die Preise für die neue Ernte in der Türkei sind noch spekulativ. Anfang September wird ein erster Ausblick für Spanien erwartet.
Pflaumen
Aus Serbien wird von einer guten Ernte 2024 berichtet, die früher als üblich begann. Preislich ist mit einer leichten Steigerung zu rechnen. Aufgrund des Personalmangels in Serbien wird es in Zukunft keine handgeschnittenen Pflaumen mehr geben. Langfristig wird man sich mit der maschinellen Verarbeitung auseinandersetzen müssen.
Sauerkirschen
Die Situation ist unverändert. Die Preise bleiben auf hohem Niveau.
Rhabarber
Die Situation ist unverändert. Die Preise bleiben fest.
Zucker
Die Kampagnenverhandlungen sind größtenteils abgeschlossen. Das Preisniveau wird zur Zeit von den Händlern gedrückt.