Aus den Rohstoffmärkten

Stand: 29.08.2023

Molkereiprodukte (weiße Linie)

In den zurückliegenden Wochen hat die kühle und feuchte Witterung dazu geführt, dass der saisonübliche Rückgang der Milchanlieferung weniger stark ausgeprägt war. Gleichzeitig ist der Rückgang der Milchauszahlungspreise zum Stillstand gekommen und ein Nord-Süd-Gefälle hat sich wieder eingestellt (Norden ca. 35 bis 38 Cent pro Liter / Süden ca. 43 bis 45 Cent pro Liter). Stärkere Preisveränderungen erwarten wir in den nächsten Wochen nicht.

Butter

Nach dem leichten Preisrückgang bei Butter zum August im LEH haben sich die Preise überwiegend seitwärts bewegt. Wir gehen von einem annähernd unveränderten Niveau zum September aus.

Schnittkäse

Einige Marktteilnehmer informieren über junge Bestände in den Käsereifelägern. Gleichzeitig verläuft die Käsenachfrage weiterhin ruhig.

Eiprodukte

Auch wenn die Knappheit von kleinen S-Eiern (= junge Legehennen) sich in den letzten Wochen etwas gelegt hat, ist europaweit noch kein Anstieg der Legehennenzahlen festzustellen. Dies ist schwer erklärbar, da die historischen Höchstpreise in den letzten Monaten einen Anreiz zur Ausdehnung der Eierproduktion darstellen sollten. Die steigende Nachfrage nach Eiern hat bereits zu einem Anstieg der Schaleneierpreise geführt. Es ist davon auszugehen, dass die preisliche Talsohle bei Eiern in diesem Jahr erreicht ist.

Haselnusskerne

Der Barempreis für die Ernte 2023 fällt höher aus als erwartet und sorgt vorerst für höhere Preise. Es bleibt abzuwarten, wie sich das auf den Absatz auswirkt. Der Bestand an alter Ernte ist hoch und die Frage bleibt, wieviel Kaufkraft/Geld die TMO am Ende zur Verfügung hat. Die neue Ernte wird in der Menge gut erwartet.

Mandeln

Die Preise gaben schneller nach als erwartet. Das aktuelle Preisniveau ist sehr interessant und bedeutet für die Farmer schon jetzt Verluste. Wir halten es nicht für ratsam, auf den letzten Cent zu spekulieren. Dafür sind die Preise bereits zu attraktiv. Dies wird für mehr Nachfrage sorgen.

Sonnenblumenkerne Bakery

Der Markt steht still und wartet auf Impulse. Die Ernte entwickelt sich normal und wird in Kürze starten.

Sesamsaat

Indien ist bis zur Ernte im Oktober ausverkauft und Afrika hat aktuell mit Krisen und drohendem Krieg zu kämpfen. Ware kommt stark verspätet an. Entspannung ist nicht in Sicht. Hohe Nachfrage im Herbst kann die Preise weiter befeuern.

Kürbiskerne

Der Preisrückgang ist zum Erliegen gekommen – zumindest vorerst. Die neue Ernte Shine Skin wird mit ca. 210.000 to gut werden. Die weitere Preisentwicklung hängt vom Inlandsbedarf in China ab. GWS ist fest im Preis. Eine kleine Ernte und oftmals gibt es Probleme mit Pestizid-Rückständen in der Ware. Die Ernte in Österreich wird deutlich kleiner ausfallen. Die Preise ziehen bereits an!

Sultaninen

Das schlechte Wetter im Juni hat mehr Spuren hinerlassen als erwartet. Es mussten vermehrt Pestizide eingesetzt werden, um die Weinbeeren zu schützen. Die Ernteschätzung wurde von 330.000 to auf 250.000 to reduziert. Die TMO hat die Bestände alter Ernte verkauft. Es wird mit einem hohem Barempreis zum Anfang der Ernte gerechnet.

Leinsaat

Angebote auf Termin gibt es aktuell nicht. Nur für prompte Lieferung. Es herrscht noch keine Klarheit über die Hitzeschäden in Kasachstan und die Trockenheit hält an. Der anhaltende Krieg beeinflusst die Logistik weiterhin negativ.

Blaumohn

Die Preise gehen seitwärts, da die Bauern in den CZ Mengen zurückhalten. Es wird abgewartet, wie sich der Mohnmarkt in den Nicht-EU-Ländern entwickelt. Ab ca. September steht neue Ernte zur Verfügung.

Ananas

Das Wetter in Thailand ist heiß und trocken. Die nächste Ernte im Oktober wird schlechter erwartet und aktuell steht wenig Ware zur Verfügung, die zu choice Qualitäten verarbeitet werden kann. Die Farmer rufen wieder höhere Rohwarenpreise auf. Auch die Sommerpause wird in den meisten Fabriken länger als üblich ausfallen. Das geringere Angebot hat dazu Auswirkungen auf die Preise in anderen Herkunftsländern.

Aprikosen, Pfirsiche und Birnen aus Südafrika

Nachdem kurzfristig bei Pfirsichen nochmals Mengen frei wurden sind die Aprikosen komplett vermarktet. Durch die Missernte in Marokko (-80%) und der gleichermaßen schlechten Ernte in Griechenland sowie Spanien spitzt sich die Situation bei den Aprikosen weiter zu. Wir haben allerdings rechtzeitig unsere Deckung vorgenommen und können Ihnen bei Bedarf weitere Mengen bei den griechischen und marokkanischen Aprikosen anbieten. Ebenfalls steht bei den Birnen chinesische Ware als Alternative für Südafrika parat.

Äpfel

In Polen und in Deutschland hat das Preisniveau für tiefgekühlte Ware leicht angezogen. Vor wenigen Tagen gab es den ersten Ernte-Report zur neuen Saison. Es wird eine gute, wenngleich auch keine Rekordernte erwartet. Die Unwetter in der Anbauregion Emilia-Romagna scheinen nach den ersten Eindrücken glimpflich ausgegangen zu sein. Die Hagelnetze haben wohl größere Schäden verhindert. Ende des Monats werden genauere Prognosen zur Erntemenge erwartet. Der Rohstoff Apfel könnte ersten Erwartungen nach leicht teurer werden, während die Konserve günstiger werden sollte.

Brombeeren

Die Rohwarenpreise sind aktuell auf einem günstigen Niveau. Da die Nachfrage gesunken ist, haben sich die Preise nach unten orientiert. Die Preise sind günstiger als bei Erntestart 2022. Nur eine Hitzewelle im Juli / August könnte den Preis wieder hochtreiben.

Erdbeeren

Die neue Ernte in Serbien und Polen ist beendet und hat sich auf einem niedrigeren Preisniveau als letztes Jahr etabliert. Zwar sind die ägyptischen Erdbeeren preislich günstiger als die Senga-Qualität, jedoch ist diese ein entscheidender Faktor bei der Verwendung. Der Bedarf hat sich nur bedingt verschoben. Senga-Qualität wird wieder attraktiver.

Heidelbeeren

Das Preisniveau aus Osteuropa hat sich erstmal gefestigt. Es liegen schon Angebote aus Kanada vor. Noch ist abzuwarten, ob sich der Preis weiter nach unten bewegt, da man auch in Kanada eine gute Ernte erwartet.

Himbeeren

Verschiedene Ursprünge, verschiedene Preise. Die Ukrainer sind weiterhin auf einem niedrigeren Preisniveau als die Serben. Ob die Serben auf dem „höheren“ Preisniveau weiterhin bleiben, ist abzuwarten. Erneut so hohe Einbußen wie im letzten Jahr könnte für viele Kühlhäuser das Ende bedeuten. Es steht ausreichend Ware zur Verfügung mit guten Qualitäten der Früchte.

Mandarin-Orangen

Die Nachfrage ist aktuell hoch, dennoch sind derzeit ausreichend Mengen verfügbar. Aus China gibt es, begünstigt durch den Wechselkurs, interessante Offerten für zusätzliche Container nachdem anfangs der Kampagne aufgrund der massiven Ausbreitung von Covid und der daraus resultierenden Produktionsausfälle Kontrakte noch gekürzt wurden. Der weiterhin fehlende Niederschlag in Spanien ist jetzt schon Thema für die neue Kampagne und drohende Knappheit an Orangensaftkonzentrat aufgrund historisch niedriger Lagerbestände in Brasilien könnten Einfluss auf das weitere Marktgeschehen nehmen.

Pflaumen

Der Markt ist geräumt. Es gibt keine Ware mehr aus der Ernte 2022. Das aktuelle Wetter im Ursprung spricht gegen eine gute Ernte. Manche Regionen klagen über die Wetterkapriolen mit heftigen Regenfällen, teilweise Hagel aber auch Hitze und Stürme. Die Erwartungen liegen bei einer ca. 20% kleineren Ernte. Schon jetzt wird von höheren Preisen für die Ernte 2023 gesprochen.

Sauerkirschen

Die schlechte Ernteerwartung in Michigan, USA sorgt dafür, dass Mengen in Europa, vorzugsweise in Polen, gedeckt werden. Insbesondere helle Kirschen sind knapp. Die Ernte in Serbien ist abgeschlossen. In Polen gibt es noch Kirschen zu ernten, auch dort wird mit dem aktuellen Wetter und Regenfällen gekämpft. Seitdem die Saftindustrie im Markt ist, gehen die Preise täglich nach oben. Langfristige Angebote gibt es kaum. Wir gehen nach aktuellem Stand von steigenden Preisen aus – möglich wären Preise bis 2,00€ pro kg.

BÄKO-Kaiserkirschen

Bis zum Eintreffen der neuen Ernte wird es noch etwas dauern, da in der Türkei durch den Stillstand vor der Wahl nach wie vor Rückstau bei den Container-Terminals herrscht. Zur Überbrückung können wir Ihnen weiterhin noch Restbestände der Marke Odenwald anbieten.

Rhabarber

Der Markt ist geräumt. Es gibt aus der kleinen August-Ernte noch vereinzelt LKWs zu höheren Preisen.

Zucker

Inzwischen sind die Zuckerpreise in Deutschland etwa doppelt so hoch wie auf dem Weltmarkt, auch weil Zuckerrohrproduzenten wie Brasilien oder Thailand ihre Exporte in die EU reduziert haben. Grund hierfür sind lukrativere Geschäfte mit Ethanol, das ebenfalls aus Zuckerrohr gewonnen werden kann. Die deutsche Industrie geht von einer durchschnittlichen Ernte aus, sofern die Rüben weiterhin ausreichend Niederschlag und Sonnenstunden bekommen. Des Weiteren wurden in Frankreich und teilweise auch in Süddeutschland die Zikade (Gelbvirus) nachgewiesen. Die Auswirkungen werden allerdings erst im September erkennbar sein. Die aktuellen Zuckerbestände fallen ähnlich wie im letzten Jahr aus und die Situation könnte sich noch verschlimmern, da die Produktion aufgrund des aktuell niedrigen Zuckergehaltes nach hinten verlegt wird.